Was macht COBOL aus?

COBOL, kurz für Common Business Oriented Language, ist eine Programmiersprache, die speziell für geschäftliche Anwendungen entwickelt wurde. Sie dient primär zur Verarbeitung und Verwaltung großer Datenmengen und wird hauptsächlich in Branchen wie Banken, Versicherungen und Regierungsbehörden eingesetzt. COBOL ist bekannt für seine Lesbarkeit, Stabilität und Fähigkeit, umfangreiche Transaktionen effizient zu bewältigen.

Funktionsweise und Technische Details

COBOL ist eine prozedurale, imperative Programmiersprache mit folgenden Hauptmerkmalen:

Strukturierung von COBOL-Programmen
Ein COBOL-Programm besteht aus vier Hauptabschnitten:

Identification Division: Enthält Metadaten wie den Programmnamen und den Autor.
Environment Division: Definiert die Umgebung, in der das Programm läuft, einschließlich der Dateizuweisung.
Data Division: Deklariert alle Variablen und Datenstrukturen, die im Programm verwendet werden.
Procedure Division: Enthält den eigentlichen Code und die Logik des Programms.

Datenverarbeitung
COBOL ist besonders stark in der Datenverarbeitung und unterstützt umfangreiche Funktionen für die Dateiverarbeitung und Datenmanipulation. Es bietet leistungsstarke Befehle zur Verarbeitung von Sequenz-, Direktzugriffs- und Indextabellen, was es ideal für große Geschäftsanwendungen macht.

Sprachspezifische Besonderheiten

Verständlichkeit: COBOL wurde so entwickelt, dass der Code weitgehend in einer für den Menschen lesbaren Form vorliegt. Zum Beispiel: ADD A TO B GIVING C.
Feste Formatierung: Traditionell hatte COBOL eine starre Spaltenformatierung, die in modernen Implementierungen jedoch flexibilisiert wurde.
Eingebaute Unterstützung für numerische Daten: COBOL bietet umfangreiche Unterstützung für die Verarbeitung von Dezimalzahlen, was für finanzielle Anwendungen essentiell ist.

Anwendungsbeispiele

COBOL wird häufig in großen Unternehmen und Institutionen verwendet, insbesondere in den folgenden Bereichen:

Banken und Finanzdienstleistungen: Viele Bankensysteme, insbesondere für Kernbankanwendungen, verwenden COBOL aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Fähigkeit, große Mengen an Transaktionen effizient zu verarbeiten.
Regierungsbehörden: Zahlreiche staatliche Systeme, einschließlich Sozialversicherungssysteme und Steuerverarbeitungssysteme, laufen auf COBOL.
Versicherungsunternehmen: Die Verarbeitung von Policen und Schadensabwicklungen wird oft mit COBOL durchgeführt.

Vorteile von COBOL

Stabilität und Zuverlässigkeit: COBOL-Anwendungen sind seit Jahrzehnten im Einsatz und haben ihre Stabilität bewiesen.
Lesbarkeit des Codes: Der Fokus auf menschenlesbaren Code erleichtert das Verständnis und die Wartung, insbesondere für Fachleute ohne tiefgehende Programmierkenntnisse.
Effiziente Verarbeitung großer Datenmengen: COBOL ist optimiert für die Verarbeitung großer Datensätze und Transaktionsmengen.

Nachteile

Veraltete Technologie: COBOL gilt als veraltet, und es gibt eine begrenzte Anzahl neuer Entwickler, die die Sprache beherrschen.
Modernisierungsbedarf: Viele COBOL-basierte Systeme benötigen Aktualisierungen und Modernisierungen, was zeit- und kostenintensiv sein kann.
Begrenzte Unterstützung für moderne Programmierparadigmen: COBOL bietet wenig Unterstützung für objektorientierte oder funktionale Programmierparadigmen.

Fazit

COBOL hat sich als eine langlebige und zuverlässige Programmiersprache für geschäftliche Anwendungen bewährt. Trotz ihrer Alterung bleibt sie in vielen großen Unternehmen und Regierungsbehörden unverzichtbar. Die Lesbarkeit und Stabilität der Sprache sind große Vorteile, doch die veraltete Technologie und der Mangel an neuen Entwicklern stellen Herausforderungen dar. Langfristig müssen Unternehmen, die COBOL einsetzen, Strategien entwickeln, um ihre Systeme zu modernisieren und die Abhängigkeit von dieser alternden Technologie zu reduzieren, während sie gleichzeitig deren bewährte Zuverlässigkeit nutzen.

Hier werden Sie fündig, wenn Sie einen Cobol Kurs suchen.