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Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) in Webbrowser durch Technologien wie WebAssembly und WebGPU markiert einen paradigmatischen Wandel in der Entwicklung und Bereitstellung von KI-Anwendungen. Diese Innovationen ermöglichen es, komplexe KI-Modelle direkt im Browser zu betreiben, ohne auf externe Serverressourcen angewiesen zu sein. Dieser Ansatz bietet signifikante Vorteile in Bezug auf Performance, Effizienz und Datenschutz, da rechenintensive KI-Operationen lokal auf dem Endgerät des Nutzers durchgeführt werden können.

Technologien für KI im Webbrowser

WebAssembly ermöglicht die Ausführung von Code nahezu mit nativer Geschwindigkeit im Browser, was für die rechenintensiven Anforderungen von KI-Modellen kritisch ist. Durch die Bereitstellung einer effizienten Ausführungsumgebung für niedrigsprachigen Code im Browser, können Entwickler leistungsstarke Anwendungen erstellen, die zuvor aufgrund von Performance-Einschränkungen nicht realisierbar waren.

WebGPU stellt eine moderne API für Grafik- und Rechenoperationen bereit, die speziell auf die Anforderungen des maschinellen Lernens zugeschnitten ist. Diese API ermöglicht eine direkte Interaktion mit der GPU des Endgeräts, wodurch KI-Modelle erheblich beschleunigt werden können. Die Fähigkeit, GPU-Ressourcen effizient im Browser zu nutzen, ist besonders relevant für die Durchführung von Deep Learning-Inferenzen und anderen rechenintensiven KI-Aufgaben.

WebLLM

Im Kontext dieser technologischen Fortschritte steht WebLLM als ein Projekt, das Large Language Models (LLMs) direkt im Browser operationalisiert, ohne dass eine Verbindung zu externen Servern benötigt wird. WebLLM nutzt WebGPU zur Beschleunigung der Ausführung von LLM-basierten Chatbots im Browser und legt dabei einen starken Fokus auf Datenschutz und Datensicherheit durch lokale Datenverarbeitung.

Technisch betrachtet, adressiert WebLLM mehrere Herausforderungen: die Notwendigkeit, GPU-beschleunigte Python-Frameworks clientseitig zu implementieren, sowie die Optimierung von Speichernutzung und Modellkompression, um große Sprachmodelle in den begrenzten Speicher eines Browsers zu integrieren. Das Projekt setzt auf Machine Learning Compilation (MLC) mit Apache TVM Unity, um eine effiziente Transformation und Optimierung des TensorIR-Programms des Sprachmodells für die Ausführung in unterschiedlichen Umgebungen, einschließlich JavaScript für Webdeployment, zu ermöglichen.

Darüber hinaus verwendet WebLLM int4 Quantisierungstechniken zur Kompression von Modellgewichten und setzt statische Speicherplanungsoptimierungen ein, um Speicher über mehrere Schichten hinweg wiederzuverwenden. Diese technischen Optimierungen erlauben es, die Größe und den Speicherbedarf von LLMs für den Einsatz im Browser zu reduzieren, was die Barriere für die Nutzung leistungsstarker KI-Modelle senkt und gleichzeitig Datenschutz und Benutzerkontrolle verbessert.

Fazit

Die technische Umsetzung von KI im Webbrowser, insbesondere durch Projekte wie WebLLM, stellt somit einen signifikanten Fortschritt dar, der nicht nur die Zugänglichkeit und Anwendbarkeit von KI-Technologien erweitert, sondern auch neue Möglichkeiten für die Implementierung datenschutzfreundlicher und leistungsoptimierter KI-Anwendungen direkt im Browser bietet.

Autor: Florian Deinhard,
März 2024

 
 
 

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